Meine Cousine behauptet, dass Stillkissen Männer vollkommen ersetzen können. Soweit würde ich nicht gehen (dafür habe ich den weltbesten Ehemann einfach zu gern), aber ja: Mein neuer Lieblingsgegenstand in unserem Haushalt ist 170 Zentimeter lang und unsagbar gemütlich.
Obwohl ich erst in der 19. SSW bin (und die Stillzeit demgemäß noch weit entfernt), habe ich zum Geburtstag ein Stillkissen bekommen und ich möchte es nicht mehr missen. Seit dem 3. Monat habe ich ein normales Kissen zwischen die Beine gelegt, um besser auf der Seite schlafen zu können, aber mit wachsendem Bauchumfang hat es nicht mehr gereicht.
Was kann ein Stillkissen, was ein normales Kissen nicht kann?
Ein Stillkissen sieht aus wie eine Riesenbanane und macht gemütliches Schlafen wieder möglich:
- Auf der (idealerweise linken) Seite liegend kann man es ausgestreckt zwischen die Beine klemmen, den Kopf drauf kuscheln und so eine angenehme Schlafposition finden.
- Liegt man auf dem Rücken, kann man es sich stark gebogen unter den Kopf schieben, während es gleichzeitig die Ellenbogen stützt (prima Leseposition!).
- Sogar auf dem Bauch liegen wird wieder möglich, indem man aus dem Kissen eine Art „Rettungsring“ formt, in das der Bauch „gehängt“ wird. Ich achte dabei besonders darauf, dass der Kissenring auch das Becken abstützt – dann gibt es auch keine Rückenschmerzen.
Es wird außerdem empfohlen, das Stillkissen zur Geburt mit ins Krankenhaus zu nehmen. Denn vor der Entbindung sorgt es weiterhin für bequeme Nächte – und hinterher kann es endlich namensgerecht verwendet werden:
- Beim Stillen oder Fläschchengeben lässt sich das Baby bequem abstützen, was den Rücken der Mutter bzw. des Fläschchengebers entlastet.
- Rund zusammengelegt dient das Stillkissen außerdem als Nestchen: In seiner Mitte liegt das Baby sicher und kann nicht vom Sofa oder aus dem Bett der Eltern fallen.
- Später kann das Kissen bei den ersten Sitzversuchen als Stabilisierung verwendet werden.
Wie findet man das beste Stillkissen?
Stillkissen gibt es aus diversen Materialien und in verschiedenen Designs. Für die Hülle werden entweder natürliche Materialien (Baumwolle, Wolle, Leder) oder künstliche Stoffe (Microfaser, Plüsch, Polyester) verwendet. Hier entscheiden persönliche Vorlieben – außerdem sollte auf nachgewiesene Schadstofffreiheit wie etwa das Oeko-Tex-Siegel geachtet werden.
Füllung und Obermaterial
Auch bei der Füllung gibt es eine große Auswahl an natürlichen oder künstlichen Materialien. Organische Füllungen bestehen zum Beispiel aus Dinkelhülsen oder gefilzten Wollkügelchen. Der Nachteil darin ist, dass diese Füllungen öfter gereinigt werden müssen und brauchen im vergleich zu Polyesterstreifen oder EPP-/EPS-Styroporkügelchen längere Zeit zum Trocknen brauchen.
Beim Design entscheidet natürlich der eigene Geschmack. Wichtig ist nur, dass sich Hülle und Füllung per Reißverschluss trennen lassen und das beides (!) waschbar ist. Denn spätestens beim Stillen wird das dank Bäuerchen & Co. sicher öfter nötig sein.
Ich persönlich finde Wolle auf nackter Haut unerträglich kratzig und bei Leder hätte ich mir um die Sauberkeit Sorgen gemacht: Also habe ich mich für ein Baumwolle-Modell der Marke Amilian
entschieden. Styroporkügelchen rascheln mir zuviel – deswegen hat mein Kissen eine Füllung aus pflegeleichten Polyesterstreifen. Die haben außerdem den Vorteil, dass im Gegenteil zu den Kügelchen nichts verrutscht.
Mal sehen, was Fips später dazu sagt. Viele Kinder behalten „ihr“ Stillkissen wohl auch noch lange als Kuschelkissen im Bett – aber ganz ehrlich: Ich weiß noch nicht, ob ich mein Kissen dafür wieder rausrücken möchte!
2 Gedanken zu “Mein Stillkissen: Das beste Geschenk aller Zeiten”