Ich habe es in meinen ersten Buchtipps für Babys schon erwähnt: In meinem letzten Leben war ich Buchhändlerin mit Leib und Seele (Bücher sind toll, nur Kunden nicht immer). 🙂 Fips hat das gen für meine Lese-Leidenschaft offenbar geerbt, und so konnte von Anfang an kein Spielzeug auf Dauer konkurrieren. Unsere Lieblingsbücher möchte ich euch daher natürlich nicht vorenthalten – los geht’s mit den Buchtipps für Kleinkinder und solche, die es werden wollen!
Tiere, Tiere, Tiere!
Tiere und ihre Geräusche – davon kann Fips nie genug bekommen, wie ihr spätestens seit meinem ABC der schrägen Tierlaute wisst. Je älter mein Kind dabei wird, desto häufiger werden die Geräusche beim Blättern selbst nachgemacht und desto beliebter werden Zusatzeffekte wie bewegliche Elemente oder Gucklöcher.
„Wer versteckt sich da? Hund und Katze“ von Dorling Kindersley ist dabei ein Dauerbrenner. Hier kann durch ein Guckloch jeweils ein Ausblick darauf erhascht werden, welches Tier sich auf der nächsten Seite verbirgt. Das Ganze ist wunderbar bunt und Fips findet es unheimlich witzig, den Hund zur hechelnden Zunge oder die Katze zur Tatze zu entdecken. Die dazugehörigen Verse sind ziemlich katastrophal (Reim dich oder ich fress dich!), aber wer will bei so viel Spaß schon Vorlesen…
Bei „Schau mal, wer ist da? Im Zoo“ von Ravensburger kann der Text ebenfalls gut und gern überspungen werden. Der „Kuckuck! Bah!“-Effekt ist allerdings unübertroffen, wenn du Fips‘ großer Freude das kleine Känguru aus Mamas Beutel auftaucht oder der kleine Affe wild durch die Gegend turnt.
Eine Überraschung waren für mich die Bilderbücher von Katrin Wiehle. Die Illustratorin (bei der es sich witzigerweise um eine ehemalige Schülerin meiner Mutter handelt, die nun in Amerika lebt) hat bei Beltz & Gelberg eine Reihe Naturbücher veröffentlicht, die mit Ökofarben auf 100%igem Recyclingpapier gedruckt sind. Entsprechend gedeckt sind die Farben und Fips brauchte eine Weile, um „Mein kleines Meer“ überhaupt zu bemerken. Doch nun werden die klar und freundlich gezeichneten Meeresbewohner sehr geliebt und ich überlege, noch mehrere Bände aus der Serie anzuschaffen:
Hörst du die Musik?
Neben dem Lesen liebt Fips tanzen und singen. Kein Wunder, dass die Soundbuch-Reihe „Hörst du die Musik?“ aus dem Sauerländer-Verlag hier sofort auf Gegenliebe gestoßen ist. Waaaaah, ich geb doch meinem Kind nichts, was noch extra Krach macht!!!, denkst du dir? Seh‘ ich ganz genauso. Aber ich mag diese Bücher.
Auf jeder Doppelseite kann durch Drücken eines einfachen Touchelements je ein Songschnipsel abgespielt werden – und zwar immer nur einer und immer bis zum Ende: Es gibt also kein wildes Rumgedrücke mit gehörzerstörendem Bandsalateffekt. Außerdem lässt sich die Musik bei Bedarf auch komplett ausschalten. Aber: Obwohl ich normalerweise wirklich geräuschempfindlich bin, habe ich diese Bücher noch nie als störend empfunden. Heißer Tanz-Tipp also!
Die geliebten Such- und Wimmelbücher
Ich bin selbst ein Riesenfan von Wimmelbüchern: Ich liebe es, auf diesen mit Hingabe gezeichneten Bildern immer wieder neue Details zu entdecken, mir für Fips Geschichten über die einzelnen Figuren auszudenken und gemeinsam über witzige Winzigkeiten zu lachen. Eine unserer Lieblingsreihen ist „Sachen suchen“ aus dem Ravensburger Verlag, bei denen alltägliche Szenen für Kinder realistisch und sozusagen „lehrreich“ abgebildet werden.
Und am allerschönsten finde ich persönlich den Jahreszeitenzirkel von Rotraut Susanne Berner: Vier Bücher bilden Frühling, Sommer, Herbst und Winter ab – mit jeweils unterschiedlichen „Geschichten“ (der entflogene Papagei, der Müllwagen bei der Arbeit etc.). Dabei werden in jedem Buch dieselben Schauplätze gezeigt (ein Wohnhaus, ein Bahnhof, ein Marktplatz…) und Fips staunt jedes Mal gewaltig, was sich dort alles verändert. Die Farben sind toll, die Details witzig und aus jedem Buch strahlt die Passion der Illustratorin für ihren Beruf. Mache ich grad Werbung? Oh ja!! Und zwar mit Recht. Wäre ich noch Buchhändlerin, dieser wunderschöne Schuber läge immer in meinem Schaufenster ❤
In der Regel werden Wimmelbücher ab 2 Jahren empfohlen, aber hier sind sie seit dem ca. 14. Lebensmonat sehr beliebt. Ich denke, wenn man die Bücher gemeinsam liest und das Kind dabei das Hinschauen beibringt, ist die Altersempfehlung nicht mehr als ein grober Richtwert.
Das Tolle dabei: Am Anfang hat Fips nur die „groben“ Dinge erkannt und nun gehen wir immer mehr ins Detail, so dass auch diese Bücher eine lange Lebens- und Lesensdauer haben.