Etwa 8 Windeln verbraucht ein gesundes Baby durchschnittlich pro Tag. Das macht über 2.900 Windeln allein im ersten Jahr. Bis Fips mit etwa zweieinhalb Jahren hoffentlich selbst auf die Toilette gehen kann, werden also schätzungsweise 7.000 Windeln verbraucht. Ein riesiger Müllberg – und dazu kommen Feuchttücher, Spucklappen, Cremedöschen, Tuben und vieles mehr.
Ich bin niemand, dessen jährliche Müllration in ein Einmachglas passt, aber seitdem in Berlin der plastikfreie Supermarkt Original Unverpackt aufgemacht hat, mache ich mir mehr Gedanken um die Spuren, die mein Leben(sstil) in der Welt hinterlässt. Denn Statistiken wie diese gehen mir nicht so einfach aus dem Kopf:
Große Fußstapfen für kleine Menschen
450 Jahre für eine Windel – und das 7.000 Mal? Puh. Ein ganz schön großer ökologischer Fußabdruck für den kleinen Fips. Außerdem kostet all dieser Müll bares Geld. Doch was kann ich in der Praxis tun, um mein Baby nicht in diese Art Fußstapfen treten zu lassen? Ich fange an zu recherchieren – und nachdem ich diesen Beitrag eigentlich als schicke, knackige Anweisung für ein plastikfreies Babyleben verfassen wollte, stelle ich ganz schnell fest, dass dieser Post erst die Einleitung zu einem umfassenden Thema sein wird.
Der Anfang: Besser aufwachsen ohne Plastik
Mein erster Anlaufpunkt ist „Besser leben ohne Plastik“ von Anneliese Bunk und Nadine Schubert – allerdings habe ich dieses Buch eher für das Erwachsenenleben gekauft und die kindertauglichen Tipps darin beschränken sich auf wenige Seiten:
- Chicco Naturglasflaschen mit Kautschuksauger statt Kunststofffläschchen
- Selbstgemachte Pflegetücher (aus Kokosöl und Küchenrolle oder alten Stoffresten) statt Feuchttüchern in Plastikpackung
- Wiederverwendbare Mehrwegwindeln mit Wechseleinlagen statt Plastikwindeln
Für später gibt es dann auch Rezepte für selbstgemachte Spielknete, Bastelkleber und Brausepulver – doch ich brauche es erst mal eine Nummer kleiner. Also geht die Suche im Internet weiter.
How to raise a Zero Waste Baby?
In Deutschland ist das plastikfreie Leben noch ein relativ neues Konzept. Daher gibt es gerade in Sachen Nachwuchs noch nicht all zu viel zu lesen. Entdeckt habe ich diese Blogs, die von Alltagserfahrungen berichten bzw. wertvolle Tipps geben:
- The Happy Years erzählt von ihrem Weg zur Zero-Waste-Erstausstattung
- … und mein Lieblingsprojekt: Die sechsköpfige Zero Waste Familie bietet buchstäblich tausend Tipps für den müllfreien Alltag mit Baby und Kind
Schnellgang-Tipps für die ersten Schritte
Eigentlich wollte ich ja bloß ein paar schnelle Tipps sammeln und eigentlich lässt sich Zero Waste auch für Babys in einem Satz zusammenfassen: Wegwerfartikel (besonders aus Plastik) vermeiden und auf Nachhaltigkeit setzen.
- Waschbare Stoffwindeln und Waschlappen verwenden
- Babykleidung in Second-Hand-Läden kaufen
- Babynahrung selbst kochen
- Keine schnellen (und meist ohnehin sehr zuckerhaltigen) To-go-Snacks wie die sogenannten „Quetschi“-Fruchtbreis füttern
- Pflegeprodukte selbst herstellen oder gleich Oliven- und/oder Kokosöl verwenden
- „Überpflegen“ der empfindlichen Babyhaut mit Kosmetika vermeiden
- Lieber weniger nachhaltiges Spielzeug als Plastikberge
- Nachhaltige Planung beim Babyzimmer
Doch die einzelnen Punkte eröffnen eine ganze Reihe spannender Themen mit vielen Einzelheiten, die den ökologischen Fipsabdruck deutlich verkleinern können. Dies wird also nur der Anfang einer Reihe von Less-Waste-Beiträgen sein – ich bin gespannt!
Habt ihr vielleicht schon wichtige Erfahrungen gemacht und könnt wertvolle Tipps teilen?
Ein Gedanke zu “Babypflege ohne Müll? Eine Infosuche”