Inzwischen bin ich in der 36. SSW: Die Geburt rückt also mit Riesenschritten näher und ich beginne, mich nicht nur mental auf diesen aufregenden Tag vorzubereiten. Die Rolling Stones hatten bei „Mother’s Little Helper“ zwar was anderes im Sinn, aber hier sind die drei kleinen Helferlein bzw. Tipps, die ich jetzt schon anwende:
Himbeerblättertee
Seit Beginn der 34. SSW trinke ich diesen Tee. Sieht in der Packung aus wie feinstes Gras (O-Ton Fipspapa: „Bist du sicher, dass man das nicht rauchen soll?!“) und in der Tasse wie ein Ölwechsel, aber der Geschmack ist nicht so übel wie man manchmal hört. Himbeerblättertee schmeckt eher nach Nichts. Nicht unbedingt nach gutem Nichts (so wie Mozzarella) und ich begeistere mich nicht unbedingt für meine täglichen 1-2 Tassen, aber es ist ja für einen guten Zweck:
- lockert die Beckenmuskulatur sowie den Muttermund und fördert so eine schnellere Geburt
- wirkt krampflösend und entspannt die Gebärmutter
- erzeugt innerliche Ruhe und Gelassenheit
- reich an Vitaminen, vor allem Vitamin C, Kalzium und Eisen
„Fruchtig“ schmecke dieser Kräutertee, behauptet der Hersteller. Na ja. Ich sage mal so: Ich freue mich schon darauf, ihn ab der 36. SSW mit Chai-Gewürztee (sprich: den wehenanregenden Zutaten Zimt, Ingwer und Nelken!) zu kombinieren. Bis dahin gieße ich einen Beutel „Heißer Hugo“ mit Holunderblütengeschmack (angeblich) dazu – den mochte ich separat auch nicht, aber beides zusammen geht seltsamerweise gut.
Damm-Massage mit Öl
Beim Geburtsvorbereitungskurs hat uns die Hebamme ein wenig Weleda Damm-Massageöl auf die Falte zwischen Zeigefinger und Daumen gegeben und uns vorgeführt, wie viel weiter sich dieser Bereich dann nach einer kurzen Massage dehnen ließ. Das war ziemlich beeindruckend, muss ich sagen! Und da ein Dammschnitt etwas ist, was ich wirklich gern vermeiden möchte, führe ich ebenfalls seit Beginn der 34. SSW eine abendliche Massage durch – eine Anleitung gibt es übrigens hier.
Was soll ich sagen? Besonders am Anfang hat mir die Prozedur eine regelrechte Gänsehaut verursacht, so irgendwie-schmerzhaft und definitiv unangenehm war es. Wie, da soll ein Kopf durch? Dann aber ohne mich! Hinterher hatte ich immer einen Anflug von Angst, dabei habe ich die sonst beim Gedanken an Geburt überhaupt nicht.
Also habe ich meine Hebamme befragt und die erklärte, dass ich bestimmt zuwenig Öl genommen hätte und damit nicht nur mit dem (noch) straffen Gewebe, sondern vor allem mit Reibungsschmerz Probleme hätte. (Ausprobiert: damit hatte sie wohl Recht!) Außerdem wäre es nicht ratsam, am Anfang gleich mit Druck zu massieren, der könne mit der Zeit und der Dehnbarkeit zunehmen. Tja. Schön ist das immer noch nicht, aber ähnlich wie beim Himbeerblättertee heiligt der Zweck auch hier die Mittel.
Kein weißer Zucker und kein weißes Mehl?
Das ist der letzte Punkt auf meiner Liste, den ich in diesen Tagen eventuell angehen wollte: Denn in verschiedenen Foren wird überzeugt dazu geraten, (besonders) in den Wochen vor der Geburt möglichst wenig raffinierten Zucker und einfache Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Sprich: keine Schrippen oder Toast, keine Pasta, kein Industriezucker. Und auch kein fertig zubereiteter Fruchtjoghurt, natürlich keine Süßigkeiten oder Kuchen aus Weizenmehl. Das soll Blutzuckerspitzen vermeiden, eine Schonung des Insulinsystems bewirken und somit für einen günstigen Geburtsbeginn sorgen. Ähm. Hm ja. Sollte ich das jetzt auch ganz meiden…?
Nach ausgiebiger Internetrecherche und einem Blick in mein neues Lieblings-Schwangerschaftsbuch „Guter Hoffnung“ von der Hebamme Kareen Dannhauer, beschließe ich ein klares JEIN. Fakt ist: Zu viel Zucker ist ungesund, und die beschriebenen kurzkettigen Zuckerformen liefern über den kurzfristigen Energieschub keine Nährstoffe und sind daher nicht empfehlenswert. Obendrein erzeugen sie Heißhungerattacken und die machen bekanntermaßen ungeduldig und reizbar. Beide Emotionen kann man weder in der Schwangerschaft, noch unter der Geburt brauchen (und danach auch nicht – eigentlich nie!).
Außerdem geht einem guten Geburtsbeginn eine wochenlange Vorbereitungszeit voran, welche die Synthese des Geburtshormons Prostaglandin samt entsprechender Rezeptorenbildung umfasst – und die funktioniert besser, wenn das Insulinsystem nicht durch kurzkettige Kohlenhydrate verwirrt wird (… das ist sicher nicht die wissenschaftliche Erklärung, aber so habe ich es verstanden).
Allerdings werde ich an meiner Ernährung nicht allzu viel ändern: Abgesehen von Pasta bin ich sowieso eher auf Seiten der Vollkorn-Fraktion. Und für meinen geliebten Fruchtjoghurt werde ich mir vielleicht eine Naturjoghurt-mit-Frucht-Alternative einfallen lassen oder mal schauen, was es mit der Zucker-Alternative Xylit so gibt. Ich will mir nicht alles verbieten, aber was ich weglassen kann ohne allzusehr zu weinen, das werde ich probieren.
… und das wäre es dann auch schon von der aktuellen Geburtsvorbereitungsfront. Etwa 10 Tage vor dem offiziellen ET werde ich außerdem mit Akupunktur beginnen – die Fortsetzung gibt’s also hier!
Und noch ein kleines PS zum Zuckerthema: Ich esse nur noch Naturjoghurt (übrigens: auch da muss ein Blick auf die Zutaten sein) und mixe meinen Kakao mit Agavendicksaft. Ansonsten hat sich die Schwangerschaft an dieser Stelle gegen mich verschworen… denn nie-nie-niemals vorher hatte ich in den letzten 9 Monaten so viel Appetit auf Lakritzschnecke, Kuchen und anderes Zeug-aus-dem-Zeug-das-ich-grad-jetzt-nicht-essen-wollte. Das nennt man wohl ein Dilemma und Ironie des Schicksals 🙂
Oh wie schöööön 😊Super Blog-Artikel – und danke für die Erwähnung (und die Schwärmerei 😉) für mein Buch 💜Die Zeit vor der Geburt, die ich „Zeit der Vorbereitung“ nenne, hat nen ganzen Buchteil für sich – weils eben so wichtig ist, und weil da so viel passiert. In Körper und Seele, Aufbruch und sich wappnen für alles, was da kommt. Im Prinzip die erste Geburtsphase! Alles Gute für Dich! 💜 Kareen.
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liebe kareen, vielen dank für den lieben kommentar und noch mehr für all dieses wissen in buchform! ich empfehle schon fleißig weiter und habe auch selber noch einiges zu lesen 🙂
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