Glas oder Plastik? Meine Babyfläschchen-Entscheidung

Grundsätzlich gehe ich optimistisch davon aus, dass ich Fips stillen werde und in den ersten Lebenswochen bzw. -monaten keine Flasche zum Zufüttern benötigen werde. Nichtsdestotrotz standen Babyfläschchen auf meiner Erstausstattungsliste: für alle Fälle (man kan noch so optimistisch planen, letztlich entscheidet doch der „Zufall“) und weil ich vielleicht auch mal ohne Säugling vor die Tür gehen werde und die Milchbar dann anderweitig geöffnet sein sollte.

Und damit ging die Sucherei los: NUK, Mam, Philips Avent, NIP, chicco und wie sie alle heißen… was ist die richtige Babyflasche für mein Kind?

Die Material-Entscheidung

Grundsätzlich musste ich mich zuerst für eine Flasche aus Plastik oder Glas entscheiden. Dabei spielen die jeweiligen Pro- & Contra-Argumente eine Rolle:

Babyfläschchen aus Plastik

  • PRO: leicht, bruchsicher
  • CONTRA: bei Kratzern sofort auszutauschen (in Kratzern setzen sich Bakterien fest), kann Schadstoffe enthalten (genaue Materialprüfung notwendig)

Babyfläschchen aus Glas

  • PRO: kratzfest, nachhaltig, umweltfreundlich, hygienisch
  • CONTRA: können zerbrechen

Extra-Schutz für Glasfläschchen

Meine Wahl: Aus Umwelt- und Less-Waste-Gründen hatte ich mich bereits für Glasflaschen entschieden, noch bevor ich berücksichtigte, dass sich dieses Material besser reinigen lässt und weniger anfällig für Bakterienbesatz ist. Zugegeben: Die Bruchsicherheit machte mir Sorgen. Daher habe ich mich zusätzlich für eine praktische Schutzhülle entschieden, die hoffentlich nicht nur Scherben vermeidet, sondern auch dafür sorgt, dass kalte bzw. warme Getränke länger kühl bzw. heiß bleiben.

Die Marken-Entscheidung

Die Material-Entscheidung war einfach. Nicht alle Babyfläschchenhersteller haben neben Plastik auch Glas im Angebot, dennoch ist die Auswahl hier groß. Zuerst hatte ich mir hier etwas ausgesucht, was mir von der Optik her gefiel – doch dieser Ansatz war nicht die beste Idee!

Optisch schlicht, aber kompatibel!

Denn was ich nicht wusste: Die unterschiedlichen Hersteller verwenden unterschiedliche Gewinde und diese sind nicht mit jedem Zubehör (Sauger, Muttermilchpumpen, Wasserabkühler etc.) kompatibel. Da ich sowohl die Milchpumpe als auch den Wasserkühler als Leihgabe bekam, hatte ich hier also quasi „keine Wahl“: Beides passte zum Gewinde der Philips Avent-Flaschen und entsprechend fiel auch meine Wahl auf ein Avent-Glasfläschchen (zunächst in der kleinsten Größe).

Welche Flasche passt zu welchem Sauger?

Ansonsten konnte ich folgende Kompatibilitäten sammeln… weitere Erfahrungswerte sind willkommen:

  • beachtet werden müssen Unterschiede zwischen Weithals- und Schmalhals-Gewinde!
  • Medela-Flaschen + MAM-Sauger oder NUK-Sauger (Schmalhals) oder Lansinoh-Sauger
  • Medela und Lansinoh sind durch dieselben Gewinde generell kompatibel!
  • NUK-Flaschen (Schmalhals) + Calma-Sauger oder Babydream-Sauger (Rossmann)
  • NUK-Flaschen und Avent-Sauger passen nicht!
  • NUK- bzw. Avent-Flaschen und Medela-Calma-Sauger passen nicht!
  • Lansinoh-Flaschen und Babydream-Sauger passen nicht!

Die Sauger-Entscheidung 

Bei der Saugerform wird aktuell eine möglichst große Ähnlichkeit zur Mutterbrust empfohlen. Diese Sauger sind – wie Mamas Brustwarze – nicht „vorgeformt“, sondern quasi „gerade“. Sie trainieren somit keine spezielle Zungenstellung an, die den problemlosen Wechsel zwischen Flasche und Brust erschweren würde. Die Loch- bzw. Schlitzgröße hängt vom Alter des Kindes ab, da ältere Babys dickflüssigere Mahlzeiten zu sich nehmen können als Neugeborene.

Die Hebammenempfehlung

Von unserer Hebamme wurde besonders der Medela Calma-Sauger empfohlen, da er ihrer Aussage nach den bestmöglichen mutterbrustähnlichen Trinkeffekt ermöglicht. Doch entgegen der Herstelleraussage passt er nicht auf „alle handelsüblichen Standardflaschen“ (s.o.).

Stattdessen gibt es bei Philips Avent standardmäßig die sogenannten „Naturnah“-Modelle für einen extra langsamen Nahrungsfluss, der das Schlucken von Luft und damit eine mögliche Ursache der berüchtigten 3-Monats-Koliken verhindern bzw. minimieren soll. Diese Methode ist besonders wirksam in Kombination mit dem Anti-Kolik-Ventil: Dieses verhindert Unterdruck und das damit verbundene Absetzen der Flasche.

Silikon oder Latex?

Die Frage nach Silikon- oder Latexsauger stellt sich bei der Entscheidung für die Marke Philips Avent nicht: Dieser Hersteller produziert nämlich nur Silikonsauger. Da hier auf Schadstofffreiheit geachtet wird, ist dies unbedenklich. Für Neugeborene ist das künstliche Material trotz seiner höheren Empfindlichkeit völlig in Ordnung.

Sobald die ersten Zähnchen wachsen, müssen die Silikonsauger regelmäßig auf Beschädigungen kontrolliert und ggf. ausgetauscht werden. Dies gilt allerdings auch für das „bissfeste“ Latex-Material: Diese Sauger werden bei häufigem Gebrauch rissig und klebrig, so dass sie ebenfalls alle 4-6 Wochen ausgetauscht werden müssen. Die Entscheidung richtet sich also (abgesehen von den Kompatibilitäten) wieder nach der Präferenz für natürliche oder künstliche Materialien.

Mein Fazit

Wie gesagt: Ohne trink(un)willigen Fips ist alles nur Vorbereitung. MIt meiner Philips Avent-Glasflasche samt Zubehör fühle ich mich erst einmal gut vorbereitet. Und falls sich Sauger, Bruchfestigkeit oder Nutzen der Muttermilchpumpe als fragwürdig herausstellen, werde ich spätestens dann einen „Fläschchensuche Teil 2„-Bericht nachschieben, wenn der Flaschenkauf in der nächsten Größe ansteht!

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