Für eltern.de habe ich übers Mama-Dasein nachgedacht. Was verändert sich eigentlich durch die Geburt eines Kindes? Rausgekommen sind ein paar witzige und ein paar ernsthafte Fakten… und ein wenig Kitsch am Ende.
- Du rückst in die zweite Reihe.
Wie oft betrachtest du jetzt noch kritisch dein Spiegelbild? Nutze die Zeit vor der Geburt lieber, um liebevoll Abschied von dir zu nehmen. Vorerst. Denn nach Ankunft deines Babys wirst du an etlichen Tagen keinen Moment übrig haben, um mehr als einen kurzen Kontrollblick („Habe ich mich heute eigentlich gekämmt?“) auf dein Ebenbild zu werfen: Stillen, wickeln, in den Schlaf wiegen… die meiste Zeit wirst du nun damit verbringen. An vielen Tagen ist es deswegen überhaupt nicht wichtig, wie du aussieht – aber manchmal wird genau diese Tatsache schrecklich sein und du wirst dir nichts mehr wünschen als eine Viertelstunde Ruhe im Badezimmer.
- Du wirst die Schwangerschaft vergessen.
Das kannst du dir nicht vorstellen? Kein Wunder, denn vermutlich hast du neun Monate damit verbracht, deinen Bauch liebevoll zu streicheln, die Bewegungen deines kleinen Bauchbewohners zu spüren und aufgeregt sein Wachstum zu beobachten. Und schließlich ist der Moment der Geburt da – der vermutlich größte Tag deines Lebens (ohne Scheiß: Egal, ob es eine positive oder vielleicht schmerzhafte Erfahrung wird, es wird dich umhauen). Wie sollst du das alles also jemals vergessen können? Ich sage es dir: Stillen, wickeln, in den Schlaf wiegen… dein Leben wird Kopf stehen und das muss erst mal verarbeitet werden. Viel Zeit für wehmütige Erinnerungen bleibt da nicht – also mach schnell noch ein paar schöne Bauchfotos und gib’ deiner Kugel eine Extra-Streicheleinheit.
- Du wirst Pupse und Rülpser feiern.
Ja, sogar Kacke wird ein Anlass zur Freude sein (okay, vielleicht nicht, wenn sie gerade oben aus dem Body quillt). Denn all das, was dir jetzt noch ekelhaft und manierentechnisch als äußerst minderwertig erscheint, bedeutet im Leben einer Mama nur eins: weniger Bauchweh. Denn was draußen ist, ist draußen – hurra!! Es lebe die volle Windel! Und mach dir keine Sorgen: Idealerweise wird deine Ekelgrenze mit steigender Freude sinken. Praktisch, nicht wahr?
- Dein neues Lieblings-Modelabel heißt Milchfleck.
Eine gesenkte Hemmschwelle gegenüber Körperflüssigkeiten macht sich vermutlich auch bei deinem Modegeschmack bemerkbar. Ein T-Shirt mit Milch- oder Spuckfleck ziehst du wahrscheinlich bald ohne mit der Wimper zu zucken noch einen zweiten (oder dritten) Tag an. Wozu wechseln? Der nächste Rülpser kommt bestimmt.
PS: Gilt auch für die Papas!
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- Du bist nicht modebewusst? Wart’s ab!
Bei deinem Kind wirst du es werden. Denn auch wenn du selbst an manchen Tagen wie der letzte Zombie-Schlumpf herumläufst, wirst du bei deinem Baby vermutlich darauf achten, dass es nicht nur blitzblank gewaschen ist, sondern auch noch hübsche Klamotten trägt. Vielleicht passt das Outfit nicht immer perfekt zusammen (denn zum Glück hat man als Mama auch einen ausgewachsenen Sinn für das Praktische), aber hey! Wenn weiße Langarmshirts mit Rundhalsausschnitt deinen Sprößling nun mal blass aussehen lassen, wirst du die Dinger niemals wieder anrühren.
- Du wirst nicht mehr bestimmen, wie dein Tag aussieht.
Sicher ist nur, dass er irgendwann beginnt – und irgendwann endet. Du wirst dir wünschen, dass ersteres nicht vor 7 Uhr morgens, letzteres nicht nach 22 Uhr abends und beides in der maximal möglichen Stille geschieht. Ansonsten kannst du deinen bisher minutiös durchorganisierten Tagesplan am besten gleich in die Tonne kloppen: Frühstücke idealerweise vorm Dunkelwerden, triff dich „irgendwann diese Woche“ mit Freunden und vergiss nicht, dir zwischendurch fünf Minuten für dich selbst zu nehmen. Ganz allein. Mehr Planung brauchst du nicht.
- Du wirst „Ich habe heute viel geschafft!“ ganz neu definieren.
Früher bedeutete „viel geschafft“ vielleicht, dass du auf der Arbeit deine ganze To-Do-Liste gerockt hast, in der Mittagspause im Fitnessstudio gewesen bist und abends auch noch die Wohnung auf Vordermann gebracht hast. Vergiss es. Die Devise deines Babytags heißt Gelassenheit. Wenn das Baby sauber und satt ist und dasselbe für dich gilt, dann hast du richtig viel geschafft. Dann kannst du gerade in den ersten Wochen ehrlich stolz sein. Wenn du dann auch noch hier und da eine Ladung Wäsche in die Maschine beförderst oder den Berg dreckigen Geschirrs auf die Hälfte dezimierst, hast du einen wahren Nobelpreis verdient. Hut ab, Mama! Wäsche hin oder her: Du vollbringst jeden Tag ein Wunder.
- Du wirst die Welt mit neuen Augen sehen.
Kinder verändern. Unwiderruflich. Das ist Tatsache. Sie nehmen nicht nur unsere Zeit und unser Herz in Anspruch, sondern verschaffen uns einen neuen Blick auf die Welt. Rentensenkung, Kinderkrankheiten und das sinkende Bildungsniveau, gar nicht zu reden von Krieg, Hunger, Armut – alles Schlechte macht einem als Mama plötzlich viel mehr Angst als früher. Denn jetzt sorgt man ja nicht mehr für sich allein (und für einen allein geht’s ja immer irgendwie), jetzt ist man für ein kleines Leben verantwortlich. Ein gewisses Maß an Angst ist da wohl nur natürlich. Schließlich will man den Menschen, den man am meisten liebt, vor allem Bösen bewahren.
Hauptsache ist allerdings, dass man darüber nicht die andere Art von Blick verlernt, die einem dieses kleine Wunderwesen ebenfalls schenkt – nämlich die Art und Weise, in allem etwas Schönes zu entdecken. Den Zauber, der aus einem Stöckchen und einem Stein ein Wunderhaus macht, Regenbögen auf Pfützen malt und aus einem Tannenzapfen ein ganz neues Universum schafft. Es ist ein Klischee und stimmt trotzdem: Mit Kinderaugen betrachtet wird das Altbekannte wieder funkelneu und aufregend.
9. Du wirst mehr lieben als jemals zuvor.
Mit jedem Kind kommt neue Liebe in die Welt. Vielleicht muss sie erst langsam wachsen und gedeihen wie eine Blume, vielleicht ist sie auf einen Schlag da, doch in jedem Fall wird dir etwas geschenkt. Damit du geben und geben und geben kannst. Damit du schlaflose Nächte überstehst und dich ein zahnloses Lächeln auch die schlimmsten Tage vergeben und vergessen lässt. Denn dein Herz ist plötzlich so viel größer als du denkst.
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Und das ist es letztendlich, was das Mama-Sein ausmacht: das Aufregende und Andere, die Kinderaugen und das erste Lächeln, die eigene Kraft und – bei aller Zwischendurch-Verzweiflung – die bedingungslose Liebe im Herzen.
Was soll ich sagen. Stimmt alles! Außer vlt das ich tatsächlich zumindest einmal am Tag, und wenns nur kurz ist, ein Milchkötzel-freies Shirt tragen möchte xD
Die Liebe wächst tatsächlich unendlich und mit jedem Baby noch mal mehr. Und weil die Schwangerschaft so schnell vergessen ist, will man ganz schnell wieder eins 😉
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… oder man erlebt bei Freundinnen mit 😀 Das ist zur Zeit meine Variante! Liebe Grüße!
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