Wir sind schön – die Idee hinter dem Projekt

Mama, ich bin hässlich.“ – Ich habe davon erzählt, dass mein Mädchen so etwas manchmal sagt. Wie weh mir das tut und vor allem, wie sehr ich meinem Kind ermöglichen will, sich selbst und seinen Körper mit allen Eigenheiten annehmen zu können.

Aber ich kenne auch meine eigene lange Reise, um von heimlichem Selbsthass zu einer halbwegs brauchbaren Selbstakzeptanz zu kommen. Wie will ich da Vorbilder für mein Mädchen sein, um sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und ihr ein gutes Körpergefühl zu vermitteln?

Und das geht nicht nur mir so. Praktisch jede Frau, mit der ich über dieses Thema sprach, berichtete eine ähnliche Geschichte. Wir sind daran gewöhnt, im Spiegel nur unsere Fehler zu suchen. Vorbild sein? Frieden mit uns selbst wäre ein guter Anfang für Veränderung. Aber wie soll das gehen? Ich begann zu lesen. Und zu schreiben.

Für ein Körperbild, mit dem unsere Kinder leben können

Hinter diesem Projekt steckt deswegen mehr als ein paar einzelne Blogbeiträge: Denn dieser wacklige Selbstwert, dieses überkritische Schönheitsideal, das ich mit so vielen Frauen – Müttern! – teile, kommt nicht von irgendwoher. Es entsteht nicht individuell in jeder von uns, sondern ist Teil eines kollektiven Empfindens. Es ist Teil unserer Kultur. 

Und diese Kultur formt sich aus dem, was wir sehen, lesen, atmen und konsumieren. Aus dem, was unsere Mütter uns beigebracht haben – und er wird sich aus dem formen, was wir an unsere Töchter weitergeben. Aus dem, was wir über Schönheit und unsere Körper denken und wie wir mit ihnen umgehen. Und hier will ich den Kreislauf durchbrechen – für mich, für mein Fipskind, für alle Frauen und Mädchen.

VOM AFTER-BABY-BODY ZUM VORBILD

Ich möchte vom Wert der Weiblichkeit erzählen und wie er sich über die Jahrtausende entwickelt hat, vom Ursprung der „Schönheit“, von kulturellen Unterschieden und wie wir uns dagegen starkmachen können. Ich will Müttern das Wissen geben, um gemeinsam mit ihren Töchtern neue Wege zu gehen.
Es muss keine Body-Positivity-Dauerparty werden – ein kleines bisschen mehr Selbstakzeptanz ist schon genug. Wir müssen nicht lautstark die große Bühne stürmen (obwohl euch, liebe Leserinnen, dieser Weg freisteht, wenn ihr Bock drauf habt), sondern können ganz privat anfangen. Beim Blick in den Spiegel zum Beispiel. Im neuen Bikini im Freibad. In der Umkleidekabine.

Die größten Veränderungen finden im Kleinen statt. Nämlich in uns selbst. Und wenn wir als Mütter unseren Frieden mit uns selbst finden, finden wir auch unsere Stimme – und unsere Vorbildfunktion, die aus unseren kleinen Mädchen starke Frauen machen kann. Stärker vielleicht als wir jemals sein werden.

Seid ihr dabei?

… dann findet ihr hier alle Beiträge zum Projekt!

Disclaimer * Ich schreibe aus der privilegierten Lage einer europäischen, weißen, heterosexuellen Cis-Frau, die als normschön gilt. Ich kann Perspektiven und Positionen, die über meine eigene Rolle hinausgehen, weder vertreten noch mir authentisch vorstellen. Ich versuche, den Blick über den Rand meiner Bubble zu heben, aber weiß auch, dass der Versuch nicht ausreichen wird, um eine umfassende Position zu vertreten. Auch bin ich keine Historikerin und erhebe keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit meiner Beschreibung oder Meinung. Geschichtsschreibung und Forschung beruht zudem in großen Teilen auf der Sicht der Sieger bzw. wird aus Sicht der Machthabenden niedergeschrieben. Frauen kommen nicht oft vor und die weibliche Stimme ist über Jahrhunderte hinweg kaum dokumentiert. Was ich hier wiedergebe, ist mein Verständnis, wie es – nach neuen Erkenntnissen, Sichtweisen und Logik – gewesen sein könnte.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..